Vortrag: Die wilde Zeit der Wismut

10. April 2024 , 19:00 bis 20:00 Uhr - Kurhotel Bad Schlema, Markus-Semmler-Str. 73, 08280 Aue-Bad Schlema

Die ersten Jahre des Uranerzbergbaus im Westerzgebirge werden umgangssprachlich oft als die „Wilden Jahre“ bezeichnet.
Die Wahrnehmung dieser Bergbauperiode ist sehr gegensätzlich. Für die einen war die schwere Arbeit im Schacht eine der wenigen Möglichkeiten, nach dem Krieg wieder einer geregelten und gut bezahlten Arbeit nachzugehen. Das betraf vor allem viele Vertriebene und Heimatlose. Andererseits waren da die Einheimischen, welche die Folgen des neuen „Berggeschreis“ zu tragen hatten.
Viele der zwangsverpflichteten und auch der freiwilligen Bergarbeiter waren durch Krieg und Mangelversorgung körperlich und psychisch angeschlagen.

In den Kommunen des Westerzgebirges brachen soziale Strukturen wegen des massenhaften Zustroms von Bergleuten zusammen. Der Bergarbeitertransport zu den Arbeitsorten stellte die Mitarbeiter der Deutschen Reichsbahn vor fast unlösbare Probleme und die örtlichen Ordnungskräfte waren überfordert.

Und trotz dieser und zahlreicher anderer Probleme wird diese Zeit fast schwärmerisch als „Wilde Wismutjahre“ bezeichnet. Eine Zeit in welcher Löhne in unvorstellbarer Höhe gezahlt worden seien. Eine Zeit in welcher Schnaps in Strömen geflossen und Frauen nackt auf Tischen getanzt haben sollen. Andererseits soll es wie in einem sowjetischen GULAG (Strafgefangenenlager) zugegangen sein, in dem die Besatzungsmacht mit eiserner Faust regierte.

Im Vortrag wird versucht, ein realistisches Bild jener Zeit zu zeichnen.
Vortragender ist Hermann Meinel, Leiter des Museums Uranbergbau in Bad Schlema.

Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung zur Veranstaltung unter Tel. 03771 215000 wird gebeten.


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